Anna hat den Schalk im Nacken
Lieber Jörg, lieber Dirk,
jetzt ist Anna fast ein Jahr alt, unser kleiner Feger, und wir wollen mal zusammenfassen:
Bislang waren wir ja große Hunde gewohnt, zum Arbeiten im Rettungsbereich. Haudegen eben, wie der Deutsch Drahthaar nun mal einer ist. Tolle Hunde, die wir 25 Jahre hatten und noch immer haben. Für die Sucheinsätze gab es nichts Besseres! Doch mit dem „Alter“ und da wir keine Rettungseinsätze mehr machen, sollte was Kleineres her, trotzdem aber vor allem gesund, mit rauem Fell, idealerweise mit Bart (ohne geht es kaum!), agil und sportlich. Nach gründlicher Durchforschung verschiedener Rassen und nicht zuletzt über Patienten in meiner Kleintierpraxis sind wir auf den Irish Terrier gekommen.
Was soll ich sagen: wir haben es nicht bereut!
Von Beginn an war sie fit und gesund, aufgeschlossen und zu jedem freundlich. Die Welpenzeit war toll, wir haben es genossen! Wenn auch ganz anders als mit den „Großen“. Die entfalten ihr Temperament überwiegend draußen, wenn „es um was geht“, Anna durchaus auch drinnen.
Nachdem wir uns auf den kleinen Quirl eingestellt hatten, lief aber alles prima. In den folgenden Monaten hat sie ihre Persönlichkeit immer weiter entwickelt und die Welt entdeckt. Sie ist eine Wasserratte, war schon mit wenigen Wochen im Rhein und in der Ostsee planschen und wird bestimmt in diesem Sommer richtig schwimmen!
Der Alltag macht Spaß, sie kann nahezu überall frei laufen, lässt sich toll trainieren, ist immer motiviert. Ihren „großen Bruder“ Ole, unseren 7-jährigen Drahthaarrüden, hat sie in Null Komma Nichts um den Finger gewickelt, einschließlich uns beiden! Sie hat viel Charme, man muss einfach lachen, wenn sie um die Ecke kommt! Schabernack wird bei ihr ganz groß geschrieben, sie hat immer den Schalk im Nacken!
Nebenbei finden wir sie sehr schön geraten, sie hat einen tollen Körperbau, ein unschlagbares Fell mit toller roter
Farbe und hübsche symmetrische (ungeklebte!) wippende Kippöhrchen!
Das Training mit ihr macht viel Spaß, sie ist mit Feuereifer dabei. Wir machen keine Rettungsarbeit mehr, beschäftigen unsere Hunde aber ganz privat oder mit Freunden. Hauptsache Gripsgymnastik! Ich habe das Mantrailing für mich entdeckt (Menschen finden – ein besonderer Spaß für Anna!), daneben macht sie Fährte und beginnt jetzt mit der Zielobjektsuche (Pfefferminzteebeutel in der Botanik ...). Mal sehen, wie wir vorankommen. Manfred meint, als Trüffelhund wäre es lukrativer ... Dafür müssten wir aber nach Frankreich umziehen.
Im Alltag ist sie friedlich, fröhlich und zu jedem freundlich, sei es Mensch oder Hund. Auch in die Praxis kann sie gut mitgenommen werden. Sie benimmt sich überall, verreist liebend gern mit dem WoMo und bleibt sehr gut auch mal allein. Wenn sie auffällt, dann nur durch ihr nettes Gesicht!
Als Rettungshundetrainerin und Leistungsrichterin habe ich viele Hundetypen kennen- und einschätzen gelernt. In meiner Arbeit als Tierärztin für Verhaltenstherapie und -training sehe ich viele problematische Hunde, darunter auch sehr viele verhaltensauffällige Händler- und Importwelpen, die ihr Leben lang unter ihrer Vorgeschichte zu leiden haben. Wie viel Spaß hat es da wieder einmal gemacht, einen gesunden, aufgeweckten und aufs Leben neugierigen Welpen großzuziehen! Hier habt Ihr mit all eurer Planung und Aufzucht ganze Arbeit geleistet!
Kurzum: wir haben eine liebe, charmante und hübsche Hündin, mit der wir rundherum zufrieden sind!
Vielen lieben Dank für diesen tollen Hund!
Liebe Grüße und bis bald!
Regine und Manfred