Die richtige Erziehung und das richtige Training für einen Irish Terrier
Wenn der Irish Terrier Welpe in sein neues Zuhause kommt, dürfen die Familienmitglieder nie vergessen, dass aus dem putzigen Fellknäuel mal ein gestandener Terrier mit eigenem Willen wird. Ob man später einen Tyrannen oder einen lieben Freund hat, entscheidet man letztlich durch die richtige Erziehung. Hierzu gibt es eine Menge Fachbücher, die die Thematik ausführlicher behandeln, als wir das hier tun können.
Drei Bücher seien hier stellvertretend erwähnt:
„Erziehung und Ausbildung des Hundes – Peter Burtzik, Paul Parey Verlag“ und „Mit Hunden sprechen – Jan Fennell, Ullstein Verlag“.
Absolutes Muss, vor allem für Anfänger und Kinder: „Lassie, Rex & Co.“ – der blaue Band – von Felicia Rehage, Kynos Verlag
Bei allen Erziehungsmaßnahmen sollte man immer mit drei Mitteln arbeiten: 1. Mit viel Lob (sowohl mit Worten als auch mit Leckerchen), 2. mit viel Liebe und 3. mit Konsequenz.
Aber auch Tadel im richtigen Moment, wenn der Hund auf frischer Tat ertappt wurde – egal was er falsch gemacht hat – hilft natürlich, dem Hund begreiflich zu machen, was er darf und was nicht. Übertriebene Härte oder Strafen sind dabei eher kontraproduktiv, vor allem beim Irish Terrier. Aber nie vergessen: Irish Terrier benötigen eine konsequente Erziehung.
In den ersten paar Wochen braucht der junge Hund eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Das stundenweise Alleinsein muss er erst noch lernen. Zudem ist es hilfreich, ihn nicht länger als nötig unbeaufsichtigt zu lassen, denn nur dann hat man die Gewissheit, dass er keinen Unsinn anstellt bzw. dass er bald stubenrein ist.
Mit der Stubenreinheit haben wir bislang keine Probleme gehabt. Nach jedem Schlaf, nach jedem Fressen bzw. Trinken gehen wir Gassi und loben überschwänglich, wenn das Geschäft dann erledigt ist. Anfangs geht schon mal das ein oder andere Geschäft daneben und deshalb sollte man spätestens alle 2 Stunden immer auf den gleichen Löseplatz raus. Die Abstände vergrößern sich dann mit zunehmenden Alter. Unsere Hunde waren alle innerhalb kurzer Zeit stubenrein (verlässlich stubenrein sind sie erfahrungsgemäß aber erst ab einem Alter von ca. 7–8 Monaten). Wird der Welpe einzeln groß gezogen und gehalten, stellt sich die Stubenreinheit mitunter deutlich früher ein.
Gute Dienste bei der Erziehung und im Training leisten übrigens auch Hundevereine und Welpenschulen (Achtung große Qualitätsunterschiede, am besten sich von erfahrenen, sympathischen Hundebesitzern einen Hundeplatz empfehlen lassen und sich darüber hinaus selbst ein Bild machen). Sie ermöglichen dem Welpen Kontakte zu anderen Hunden und sind Anlaufstelle für eine spätere Ausbildung bzw. geben Anleitung für die grundlegenden Kommandos.
Wo Ihr Hundeschulen findet und wie andere diese bewerten, könnt Ihr hier nachlesen: https://hundeschulen.derhund.de oder www.hundeschulen-verzeichnis.com
Da das erste Jahr eines jungen Hundes entscheidend für sein Leben in der Familie ist, sollte man sich soviel wie möglich mit ihm beschäftigen, damit das gegenseitige Kennenlernen und Vertrauen gefördert wird. Und mit der Zeit wird aus dem Irish ein echtes Mitglied, das seine Familie ungewöhnlich treu durch den Alltag begleitet. Der Irish Terrier ist aber beim Thema Erziehung eher ein Spätzünder: Erst ab einem Alter von zwei Jahren hat er die meisten Flausen aus dem Kopf und wird langsam erwachsen. Ein Schelm bleibt er jedoch lebenlang.
Gerade in der Pubertät könnte man meinen, dass der Junghund all das, was er bisher erlernt hat, infrage stellt und wieder seine Grenzen ausloten möchte. Standhaft bleiben und nicht verzagen, auch wenn man den Hund am liebsten „an die Wand klatschen“ würde! Es ist tatsächlich nur eine Phase und geht vorüber ... und kann man den schuldbewussten Augen nach einem Tadel wirklich widerstehen? ;)
Ein ausgelasteter Irish ist ein glücklicher Irish
Um ihn mental auszulasten, eignen sich zudem viele Aktivitäten und Beschäftigungen, die der Irish nach einem guten Training gerne mitmacht: Agility, Obedience, Dogdance, Therapiehund, Schulhund, Rettungshund, Begleithund, Brauchbarkeitsprüfung, Mantrailing usw.
Für seine körperliche Auslastung eigenen sich ausgedehnte Spaziergänge, freies Toben ohne Leine auf einer eingezäunten Hundewiese, Schwimmen (so er denn überhaupt ins Wasser geht), Joggen, Traben neben dem Fahrrad oder auch gemäßigtes Dogscooting.
Und wenn er dann erschöpft aber glücklich in seinem Körbchen liegt, erfreut euch an der Ruhe, denn er sammelt gerade Energie, um sie wieder bald mit euch zu entladen.
Sorry, aber Du weißt doch, dass ich nicht beim ersten Mal höre ...
Irish Terrier machen alles mit
Generell ist jeder Irish Terrier erfreut, wenn mit ihm „gearbeitet“ wird, denn sein ausgeprägter Spieltrieb, seine unbändige Neugierde, seine Sportlichkeit und seine Intelligenz werden beansprucht und gefördert. Irish Terrier haben Spaß an Bewegung, am Spiel und sind für jede Abwechslung dankbar, zudem wird durch das intensive Miteinander die Beziehung von Mensch und Hund vertieft.
Von Obedience, Mobility, Agility über Clicker-Training bishin zu Dogdancing – die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt und werden gerade vom Irish begierig mitgemacht. Durch seine hohe Intelligenz, gepaart mit seinem drahtigen, sportlichen Körper, hat der Irish alle Voraussetzungen, um auch erfolgreich an Turnieren teilzunehmen.
Das „richtige“ Training ist auch eine Frage der Persönlichkeit und der eigenen körperlichen Fitness des Menschen. Hier geben ebenso wie beim Thema „Erziehung“ Fachbücher professionellen Rat und Hilfestellung. Zwei Bücher seien hier stellvertretend erwähnt: „Spielschule für Hunde – Celina del Amo, Ulmer Verlag“ und „Spiel und Spaß mit meinem Hund – Doris Baumann, Ulmer Verlag“.
Gute Hundesportplätze in Eurer Nähe, die verschiedenartiges Training anbieten, finden Ihr sicherlich auch über Internet bzw. lasst Euch vielleicht von einer Ortsgruppe in Eurer Nähe (zu erfragen über den KfT, www.kft-online.de) einen Hundesportplatz empfehlen.
Auf jeden Fall wird ein geeignetes Training dafür sorgen, dass Euer Irish Terrier ausgelastet ist und keine Langeweile empfindet, was ihn zusätzlich nicht auf dumme Gedanken bringt und sich rundum wohlfühlen lässt.