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Der Irish Terrier hat eine robuste Gesundheit

Hier gibt’s Gott sei Dank wenig zu sagen, denn der Irish Terrier zählt wirklich zu den gesündesten Rassen überhaupt. Er leidet weder unter rassetypischen Defekten (d. h. bei > 10% der Gesamtpopulation, z. B. Hüftgelenkdysplasie – HD bei größeren Hunderassen, Patella-Luxation, PRA, Spondylosen oder gar organische Schäden) noch ist er besonders anfällig für Krankheiten.

 

Wenn der Irish mal welche hat, lässt er sich seine Schmerzen nicht anmerken, denn schließlich ist er ein wirklich zäher Knochen. Trotz seiner robusten Gesundheit gilt es natürlich, seinen Hund genau zu beobachten und selbst kleinen Veränderungen im Wesen bzw. am Körper auf den Grund zu gehen. Vom Welpenalter an sollte er deshalb täglich auf einen Tisch gestellt werden. Hier lernt er das ruhige Stehenbleiben für die unerlässliche Fellpflege und Untersuchungen am gesamten Körper inkl. Fang und Ohren (auch wichtig für Tierarztbesuche!) – dabei immer ausgiebig loben.

Beachtet man, wie unter Gesundheitstipps beschrieben, die Grundregeln der Hundehaltung, wird man in der Regel an seinem Irish Terrier lange Freude haben, denn sie haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 14 bis 15 Jahren.

Digitale Hyperkeratose beim Irish Terrier

Einzige „rassetypische” Krankheit ist die Digitale Hyperkeratose, auch Corny Feet genannt. Hier handelt es sich um einen genetischen Defekt, der die Pfotenballen verhärten, stark rissig und somit äußerst schmerzempfindlich werden lässt, verbunden mit einem erhöhten Krallenwachstum. Ganz selten (< 0,4 % der Gesamtpopulation) tritt diese Krankheit immer wieder mal auf. Heilbar ist sie leider nicht. Seit dem Frühjahr 2014 existiert ein Gentest, der zeigt, ob eine Hündin oder ein Rüde Träger dieser Krankheit ist. „Träger“ dürfen nur mit „Freien“ und selbstverständlich „Freie“ mit „Freien“ verpaart werden. In verantwortungsvollen Zuchtstätten sollte die Digitale Hyperkeratose also kein Thema mehr sein. Unsere Hunde tragen dieses Defektgen nicht und können somit auch keine kranken Hunde hervorbringen. Weitere Informationen siehe unten ...

 

Cystinurie beim Irish Terrier

Ein weiterer Gendefekt ist die Cystinurie, eine Stoffwechselkrankheit, bei der es zu einer erhöhten Ausscheidung der Aminosäuren über die Nieren und den Darm kommt. Die Folge ist eine Ausfällung von Cystin in der Niere, was zur Steinbildung führen kann und dann eine eingeschränkte Nierenfunktion zur Folge hat. Diese Steine müssen operativ entfernt werden und die anschließende, lebenslange Behandlung umfasst unter anderem hohe Flüssigkeitszufuhr sowie eine cystinarme, d. h. proteinarme Diät. Ebenfalls hat sich bei Rüden eine Kastration bewährt.

Laut Untersuchungen der TH Hannover sind zu über 98 % nur Rüden betroffen. Bei ca. 4,7 % aller Irish tritt dieser Defekt auf. Andere Rassen weisen eine deutlich höhere Quote auf, wie z. B. Dackel (23,5 %), Neufundländer (>20 %) oder auch die für so gesund gehaltenen Mischlinge (17,6 %).

Weitere Informationen siehe unten ...

Irish Terrier Silhouette im Abendlicht

CORNY FEET

EIN SCHRECKGESPENST VERLIERT AN KRAFT

corny feet

Das Schreckgespenst „Corny Feet“ (Digitale Hyperkeratose) beim Irish Terrier ist schon lange keines mehr. Gerne wurde und wird es immer noch von einer einflussreichen Züchtergemeinschaft als Druck- und Einschüchterungsmittel genutzt, um andere Zuchtstätten zu diskreditieren und Welpenkäufer zu verunsichern. Diese Zuchtstätten brüsten sich, 100 % CF-frei zu züchten und nutzen dies als billiges Marketinginstrument und als Mittel, um von eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Für verantwortungsvolle Züchter ist eine Verpaarung, die gesunde, CF-freie Irish Terrier hervorbringt, eine Selbstverständlichkeit und lang geübte Praxis.

 

Was genau ist eigentlich Corny Feet?

Diese Krankheit, die in den letzten Jahren in Deutschland (der letzte Fall war 2005) nicht mehr auftrat und auch weltweit auf dem Rückzug ist, kann Hunde beiderlei Geschlechts betreffen. Es handelt sich um eine Erbkrankheit, bei der der Hund unter rissigen Pfoten leidet, die ihm bei jedem Schritt Schmerzen verursacht. Heilbar ist Corny Feet nicht. Ein Hund leidet ein Leben lang darunter. Einher geht diese Krankheit mit einem starken Krallenwachstum, verstärkter Hornhautbildung und meistens auch mit einem auffälligen Fell, das für den Laien „nicht gesund“ aussieht – es fehlen die gewünschte, dichte, kräftige Struktur, oftmals Unterwolle, und betroffene Hunde zeigen eine eher gräuliche Fellfarbe.
 

In der Tat ist Corny Feet keine schöne Sache und es gilt, auch nichts zu beschönigen. In der Vergangenheit – bevor es einen Gentest gab – haben verantwortungsvolle Zuchtstätten die Elterntiere, die CF vererbt haben, aus der Zucht genommen. Auch wurde mit Wurfgeschwistern von betroffenen Hunden nur sehr vorsichtig weitergezüchtet. So hat man im Laufe der Zeit durch Selektion die Krankheit gut in den Griff bekommen.
 

Wie entsteht Corny Feet?

Beide Elterntiere müssen Anlageträger sein, damit Hunde an CF erkranken. Dabei zeigen die Elterntiere keine Anzeichen auf rissige Pfoten und sind auch selbst gesund, können die Krankheit jedoch an ihre Nachkommen weitergeben. Man spricht also von einem autosomal rezessiven Erbgang. Andere Rassen haben ebenfalls solche autosomal rezessiven Krankheiten wie zum Beispiel die Kupferspeicherkrankheit beim Bedlington Terrier oder die Von-Willebrand-Krankheit beim Manchester Terrier. Gerade diese beiden Rassen machen uns vor, wie man seriös und auch züchterisch sinnvoll mit autosomal rezessiven Krankheiten umgehen kann – vor allem, wenn man wie im Fall bei den Irish Terriern einen eindeutigen Gentest vorliegen hat.
 

Der Genpool der Irish Terrier ist – wie bei fast allen Rassen – mit der Zeit immer kleiner geworden und droht weiter zu schrumpfen. Deshalb ist es enorm wichtig, mit möglichst vielen, unterschiedlichen und gesunden Hunden zu züchten.
 

Anlageträger, die CF vererben könnten, sind per se gesund und mit dem richtigen Partner, der natürlich kein Anlageträger sein darf, werden nur gesunde Hunde geboren. Mit kranken Hunden darf laut Tierschutzgesetz nicht gezüchtet werden und zudem muss jeder Irish auch durch die Zuchtzulassung, in der nochmals die Pfoten auf Auffälligkeiten untersucht werden. Zudem muss ein Gentest seit 2017 vorgelegt werden. Die Aussage mancher „Züchterkollegen“, dass „andere“ mit kranken Hunden züchten, ist also schlicht und ergreifen eine ganz billige und falsche Denunziation. Hier wird der Begriff „erbkrank“ (= Anlageträger) mit „erkrankt“ gleichgesetzt – was faktisch falsch ist – und damit Welpenkäufer ganz bewusst verunsichert.
 

Als Züchter haben wir zwei Möglichkeiten, um gesunde Welpen zu züchten:
1. Kein Anlageträger x Kein Anlageträger = Gesunde Welpen, die keine Anlageträger sind
2. Anlageträger x Kein Anlageträger = Gesunde Welpen, die zum Teil Anlageträger, zum Teil kein Anlageträger sind.

 

Das Risiko, einen CF-kranken Welpen zu züchten ist gleich Null!

Vorausgesetzt, die Elterntiere sind getestet und man verpaart keine Anlagenträger miteinander! Ein Test kostet übrigens nur 68 Euro pro Hund bei www.antagene.com.
 

Es gibt vereinzelt noch Tiere, die Anlageträger sind und mit denen gezüchtet wird. Mit Hilfe des Gentests kann jedoch garantiert werden, dass keine kranken Welpen zur Welt kommen. Jeder gesunde Irish Terrier, der die Kriterien der Zuchtzulassung erfüllt, ist für den Genpool wertvoll – auch die Anlageträger, die mit dem richtigen Partner gesunde Welpen hervorbringen!
 

Sinn und Zweck des Gentests ist es 1. die Anlageträger eindeutig zu identifizieren 2. eine Entscheidungshilfe für Verpaarungen zu liefern und 3. mit der Zeit das schadhafte Gen in der Rasse gänzlich zu eliminieren.
 

Verunsicherte Welpenkäufer brauchen also bei ihrem Züchter nur nach dem Gentest zu fragen oder lassen sich ihn am besten zeigen. Verantwortungsvolle Züchter testen ihre Hunde sowieso vor Zuchteinsatz und haben sicherlich keine Scheu, dies auch zu belegen. Und aufgeklärte Welpenkäufer lassen am besten die Finger von Züchtern, die versuchen, mit dem vermeintlichen Unwissen der Welpenkäufer, andere Zuchtstätten durch bewusste Falschinformation in Verruf zu bringen.
 

Wie schön, dass es den Gentest gibt! Und wie schön, dass es Irish Terrier gibt – eine der gesündesten Rassen überhaupt!

Zwei Irish Terrier Porträts am Meer

CYSTINURIE

NICHT SCHÖN ODER SCHÖN ZU REDEN, ABER HANDLEBAR

Cystinurie

EINE INFORMATION DES FÖRDERVEREIN IRISH TERRIER

 

Was versteht man unter Cystinurie?

Unter Cystinurie (abgekürzt: CU) versteht man eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung, bei der eine Aminosäure, nämlich das Cystin, im Übermaß über den Urin ausgeschieden wird. Da diese Aminosäure unter den chemischen Bedingungen (saures Milieu), die im Urin vorliegen, schlecht löslich ist, kommt es bei vielen erkrankten Tieren zur Bildung von Cystinkristallen in der Harnblase, die sich zu mehr oder weniger großen Steinen entwickeln können.
Insbesondere beim Rüden, der durch den engeren und längeren Aufbau seiner Harnröhre für einen Verschluss derselben anfälliger ist, können Gries oder Steine den Abfluss des Urins blockieren, so dass es zu einem Harnstau kommen kann, der im schlimmsten Fall zu einem Zerreißen der Harnblase und/oder Nierenversagen durch den Rückstau des Urins führen kann.

 

Nicht alle Hunde, bei denen ein erhöhter Cystingehalt des Urins nachgewiesen wird, bilden Steine – offenbar wird deren Entstehung auch noch von anderen, bislang nicht genau bekannten Faktoren beeinflusst. Das Vorliegen einer Cystinurie ist somit zunächst einmal als Disposition zur Bildung von Cystinsteinen zu interpretieren.

 

Welche Maßnahmen treffen viele Züchter gegen das Auftreten der Cystinurie?

Es kann zwar als gesichert gelten, dass die Cystinurie beim Irish Terrier erblich ist, jedoch ist der eigentliche Erbgang bisher nicht bekannt. Es scheint klar zu sein, dass kein einfach rezessiver Erbgang vorliegt. Die tatsächliche genetische Grundlage konnte bisher noch nicht abgeklärt werden.Viele Züchter bemühen sich nun, durch ein Urin-Testverfahren, (den sogenannten COLA-Test, C=Cystin, O=Ornithin, L=Lysin, A=Arginin), die Hunde herauszufinden, in deren Urin ein Übermaß dieser Aminosäuren vorhanden ist und die dadurch offenbar für die Krankheit Cystinurie Merkmalsträger sind. Der COLA-Test erfolgt auf freiwilliger Basis. Eine verpflichtende, vom Zuchtverband vorgeschriebene Untersuchung gibt es bislang noch nicht. Hunde mit erhöhten COLA-Werten sollten in der Zucht nicht eingesetzt werden.

 

Was können Sie als (zukünftiger) Besitzer eines Irish Terriers tun?

Fragen Sie Ihren Züchter, ob er diesbezügliche Tests seiner Zuchthunde vorliegen hat und lassen Sie sich diese ggf. zeigen. Bislang hat sich herausgestellt, dass Testergebnisse, die sich nicht innerhalb der Grenzwerte befinden, fast ausschließlich bei Rüden vorkommen, die der Hündinnen sind – ohne dass es dafür bislang eine Erklärung gibt – fast alle im Normbereich. Festzustellen ist also, dass nur bei den Rüden bislang eine Disposition für diese Krankheit zu ermitteln ist, ebenso treten Steine oder ein Verschluss der Harnröhre nahezu zu 100% nur bei männlichen Tieren auf.

 

Sie können durch eine Urinuntersuchung Ihres Hundes die COLA-Werte Ihres Hundes testen lassen, um eine mögliche Disposition Ihres Tieres abzuklären. Mit diesem Test sollten Sie aber warten, bis Ihr Hund mindestens 15 Monate alt ist, da der Stoffwechsel jüngerer Hunde noch nicht ausgereift ist. Dazu wird durch Ihren Tierarzt Urin (braucht nicht steril zu sein) am besten an das Labor Laboklin (www.laboklin.de) geschickt, denen der recht seltene Test bekannt ist. Geben Sie den Auftrag, die COLA-Werte, den pH-Wert des Urins sowie das Sediment des Urins auf Cystinkristalle zu untersuchen. Der COLA-Test kostet nach unseren bisherigen Erfahrungen zwischen 70–110 Euro.

 

Falls Ihr Hund erhöhte Werte aufweist, heißt das, dass er eine erhöhte Disposition für die Bildung von Cystinsteinen hat. Ihr Hund ist deswegen nicht akut erkrankt, doch Sie können einige Maßnahmen ergreifen, damit er keine Steine bildet und/oder es nicht zu einem Verschluss des Harnleiters kommt.

 

Durch eine entsprechende Fütterung, die insbesondere eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme des Hundes und eine Reduzierung der Methioninzuführung durch geeignetes Futter anstrebt, kann versucht werden, den Urin des Hundes basisch zu halten, so dass sich keine Kristalle/ Steine bilden können. Dabei können jedoch andere Risiken entstehen, sprechen Sie darüber mit Ihrem Tierarzt. Die Blase von Rüden mit erhöhten COLA-Werten sollte durch regelmäßige Ultraschall-Untersuchungen vorsorglich auf Steine untersucht werden. Röntgenbilder reichen zur Feststellung von möglichen Steinen nicht aus.

 

Es hat sich auch gezeigt, dass eine Kastration offenbar eine vorbeugende Maßnahme gegen Steinbildung darstellt. Weitere Informationsmöglichkeiten gibt es auch im Internet. Sie sollten Ihren Hund gut beobachten! Falls sein Urin blutig ist, grießartige Teilchen enthalten sind oder Ihr Rüde womöglich gar keinen Urin absetzen kann, ist höchste Eile geboten! Sie sollten sofort zum Tierarzt, am besten in eine Tierklinik fahren, denn es handelt sich insbesondere bei letzterem um einen dringenden Notfall!

 

Weisen Sie Ihren Tierarzt darauf hin, dass es womöglich Cystinurie sein kann.

Viele Tierärzte behandeln bedauerlicherweise zuerst mit Anitbiotika gegen Blasen- oder Prostataentzündung, wobei wertvolle Zeit verstreicht. Die Steine müssen operativ entfernt werden und im Idealfall wird der Rüde in einem kastriert. Damit ist die Cystinurie gestoppt. Cystinurie ist eine bislang glücklicher Weise nur selten auftretende Stoffwechselerkrankung des Irish Terriers. Falls diese bei Ihrem Irish Terrier festgestellt wurde, wenden Sie sich für ausführlichere Informationen und Hilfen gerne an Ihren Züchter! (Teile dieser Information wurden mit freundlicher Genehmigung aus Veröffentlichungen von Prof. Irene Sommerfeld-Stur, Veterinärmedizinische Universität Wien, entnommen.)

 

Weitere Informationen: www.cystinurie-irishterrier.de

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